Nach dem etwas ernüchternden Auftakt in die Punktspielsaison war Plaue letzten Sonntag bei den Sportfreunden von Geschwenda zu Gast, wo man auf einen spannenderen Wettkampf hoffen durfte. Beide Mannschaften waren in einer starken Aufstellung angetreten, weshalb es diesmal viele interessante Partien gab.
Am ersten Brett spielten Daniel und sein Kontrahent eine wilde Partie (wie auch schon letztes Jahr – Rochaden und Eröffnungstheorie wurden als Nebensächlichkeit behandelt), bei der der taktische Kampf um das Zentrum im Vordergrund stand, jedoch keiner so richtig zuschlagen wollte. Obwohl jede Menge Spannung in der Luft lag, traute sich keiner, einen richtigen Angriff zu starten und leider einigte man sich dann doch recht schnell auf Remis.
Matthias am zweiten Brett konnte aus der modernen Variante des Skandinaviers (mit Gambit) sehr viel Druck aufbauen, der gegnerische König lief schon im Zentrum umher, jedoch fand sein Gegner immer wieder einen richtigen Verteidigungszug und am Ende wollten beide nicht in ein ausgeglichenes Turmendspiel gehen – auch hier gab man sich die Hand zum Unentschieden.
An Brett 6 viel dann die nächste Entscheidung bei Andreas, der zwar die Eröffnung ungenau behandelte, dann jedoch in ein ausgeglichenes Mittelspiel kam. Leider zog er irgendwann einmal zu unpräzise (die Analyse zeigte, dass Andreas sogar nach einem bestimmten Zug auf Gewinn hätte stehen können), und plötzlich konnte sein Gegenüber die Oberhand durch einen zwingenden Angriff gewinnen. Souverän wandelte dieser die Stellung in ein gewonnenes Endspiel mit 2 Mehrbauern um und so gab Andreas auf. Geschwenda führte nun 2:1.
Sehr ärgerlich für Plaue verlief die Partie von Ronny. Routiniert wandelte Ronny sein Mittelspiel in ein gewonnenes Endspiel mit 2 verbundenen Freibauern um. Doch irgendwie verlor er den Faden, bzw. konnte sein Gegner bärenstark verteidigen. Ronny musste die Freibauern wieder geben und so wurde es am Ende auch hier leider nur ein Remis.
Sven und Lukas mussten nun kämpfen. Sven an Brett 4 hatte eigentlich eine ausgeglichene Stellung vor sich (zwischendurch hätte er durch genaueres Spiel auch deutlich aktiver stehen können), konnte aber aus mannschaftsdienlicher Sicht kein Remis annehmen. Nach einigem hin und her patzte sein Gegner jedoch unglücklich, verlor einzügig seinen Springer und gab sofort auf. Glück für Plaue und der Ausgleich zum 2,5:2,5.
Am 5. Brett spielte Lukas eine starke Partie. Seine englische Eröffnung wandelte er perfekt in ein druckvoll besetztes Zentrum um, in dem zwei Bauern drohten, loszulaufen. Sein Gegner stand vollkommen passiv. Die noch fehlende Punktspielerfahrung bei Lukas, bzw. der Druck auf seinen Schultern, dass von ihm jetzt alles abhängt, hielten ihm jedoch vom entscheidenden Angriff oder vllt auch einem Opfer zurück. Lukas bot stattdessen Remis an, was der Sportsfreund von Geschwenda sofort annahm.
So wurde es am Ende ein 3:3. Für das kommende Spiel gegen Erfurt (ein auf dem Papier deutlich stärkerer Gegner) muss man jedoch festhalten, dass Plaue mehr seine Chancen nutzen muss als heute, bzw. Partien weiter ausspielen sollte, sonst wird es sehr schwer werden, zu gewinnen.