‚Wiedergutmachung‘ hieß am vergangenen Sonntag das Credo für die Schachspieler aus Plaue, nachdem man am letzten Spieltag doch eher unglücklich verloren hatte. Man wollte nun beweisen, dass man deutlich besser aufspielen konnte, als man es hintenraus gegen die Ilmenauer gezeigt hatte und so waren die Ambitionen gegen die Sportfreunde aus Geschwenda groß, diesmal einen Sieg einzufahren.
Die erste Entscheidung des Tages viel bei Sven an Brett 2. Nachdem man einige Züge aufs Brett gebracht hatte und sich ein eher zähes Mittelspiel anbahnte, einigte man sich überraschend schnell auf ein Remis.
Kurz danach kam es zu einer kuriosen Situation bei Ronny an Brett 3: Auch hier war noch nicht viel passiert und man ging gerade in ein ausgeglichenes Mittelspiel über. Sein Kontrahent zog jedoch seine Dame auf ein Feld, auf der diese, nachdem Ronnys Läufer sie angriff, keine Fluchtmöglichkeit mehr hatte. Nach diesem plötzlichen Damenverlust reichte er Ronny sofort die Hand. Etwas glücklich für Ronny, aber vielleicht der Lohn nach seiner unglücklichen Niederlage vor einem Monat. 
Matthias spielte am vierten Brett eine kuriose Partie. Sein Gegner konnte möglicherweise nicht viel mit der Eröffnung von Matthias (Sf3 nebst c4) anfangen, jedenfalls überlegte er extrem lange, was ihm nach knapp 10 Zügen bereits einen Zeitverlust von circa einer Stunde einbrachte! Hinzu kam, dass er auch noch sehr passiv spielte, was Matthias dazu brachte, alle Zentrumsbauern vorzuwerfen und rapide auf Angriff zu spielen. Sein Gegner kam in eine maximal gedrückte Stellung, bis er schließlich unter dem Druck einen Fehler machte: Matthias gewann einen Bauern plus eine Qualität, hinzu kam ebenso die deutlich bessere Stellung. Der Sportfreund aus Geschwenda gab schließlich auf.
Am letzten Brett konnte Andreas kurz danach ein Remis einfahren. Aus der englischen Eröffnung heraus entwickelte sich eine aggressiv geführte Partie, in welcher beide Spieler mit offenem Visier kämpften, jedoch keiner einen nennenswerten Vorteil erringen konnte. So einigte man sich auf Unentschieden.
An Brett 5 fällte Lukas dann schließlich die Entscheidung: Er konnte seine taktisch geprägte Partie gekonnt in ein vorteilhaftes Turm-Endspiel umwandeln. Sein Kontrahent versuchte noch, mitzuhalten, als Lukas aber mit seinem deutlich aktiveren Turm hinter die gegnerischen Bauern zog und drohte, einen nach dem anderen abzupflücken, gab er schließlich auf. 
Die Partie von Daniel am Spitzenbrett war nun nur noch kosmetischer Natur, die Entscheidung für die Mannschaft war bereits gefallen. Daniel stand leider sehr passiv, nachdem er in der französischen Verteidigung einmal fehl zog und einen Tempoverlust verbuchen musste. Diesen nutzte der Spieler aus Geschwenda gekonnt aus und ließ keine Luft mehr in die Stellung. Nach und nach rückten seine Figuren immer weiter vor und als der gewinnende Einschlag in der Luft lag, gab Daniel schließlich auf.
Trotzdem war der Spieltag für Plaue mit dem Endstand von 4:2 sehr erfreulich verlaufen, vor allem, da man diesen Sieg alles in allem souverän nach Hause fuhr. Die Wiedergutmachung war geglückt und für die weitere Saison kann man nun positiv nach vorne blicken.
Matthias Hartung