Diesen Sonntag hatte die erste Mannschaft (leider nach einer erneuten langen Corona-Pause) die Schachfreunde der fünften Mannschaft aus Weimar zu Gast in Plaue. Die Zeit ohne Punktspielpraxis hatte erfreulicherweise offenbar niemanden spielerisch geschadet, denn alle Partien waren durchaus hochwertig und spannend, wirkliche Patzer gab es jedenfalls keine.
Die Gäste kamen mit einer sehr jungen Truppe an talentierten Nachwuchsspielern, welche sicherlich alle in Zukunft noch schachlich von sich Reden machen werden. Die Jugendlichen kämpften mit viel Elan und Kampfgeist, die Plaueschen Spieler versuchten mit ihrer Erfahrung dagegenzuhalten.
Als erstes konnte Julian Plaue in Führung bringen. Er opferte zuerst eine Qualität, dann sogar noch eine Leichtfigur hinterher, um einen drückenden Angriff auf den gegnerischen König zu starten. Sein Kontrahent zog ein-zwei Mal in Defensive zu ungenau und so konnte Julian schließlich sehenswert Matt setzen.
Weimar glich jedoch nach kurzer Zeit aus, da Lothar aus der Eröffnung heraus in eine positionell ungünstigere Stellung kam, was sein Gegner eiskalt ausnutzte und die bessere Stellung in einen Angriff und Sieg umwandelte.
Als drittes wurde Matthias fertig, welcher seinen Gegner mit der holländischen Verteidigung anscheinend überraschte, da dieser sehr passiv spielte. Matthias konnte dadurch einen fordernden Angriff aufbauen, welcher den Gegner unter Druck einen Abzug mit Damengewinn übersehen ließ. So stand es 2-1 für Plaue.
Karsten hatte am ersten Brett sicherlich die interessanteste Eröffnung des Tages zu spielen. Sein Gegner eröffnete als Weiß mit b3 und g3, etwas, was man vor allem in unserer Spielklasse nicht alle Tage sieht! Die Partie wurde nach Abtausch der Schwerfiguren sehr taktisch, leider musste Karsten sich nach langem Kampf jedoch geschlagen geben.
Die Partie von Sven entwickelte sich aus der skandinavischen Eröffnung heraus zu einem zähen Turmendspiel, welches schließlich zu einem noch zäheren Bauernendspiel wurde, bei dem beide Spieler nur noch 3 Bauern hatten. Wo andere sich vielleicht schon eher auf ein Remis geeinigt hätten, kämpften beide verbissen und spannend bis auf den letzten Bauern, bis schließlich nur noch beide Könige auf dem Brett standen. 2,5-2,5 stand es nun.
Die letzte Partie war die von Ronny, welche im Mittelspiel einen taktischen Bauernkampf um das Zentrum vorweisen konnte. Ronny gelang jedoch schließlich ein Durchbruch mit anschließendem Freibauern. Seine Gegnerin opferte eine Qualität, um die drückende Stellung aufzulösen, Ronny gab diese jedoch kurz danach wieder (!), um den gegnerischen König von den verbleibenden Bauern so abzulenken, dass dieser nicht mehr vor Ronnys König an diese herankam. Ronny konnte so die Bauern schlagen und die Partie für sich entscheiden.
Plaue gewinnt also mit 3,5-2,5 und hat wieder einmal seine starke Form unter Beweis gestellt!
Matthias Hartung